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Von einem versuchten Aufstand, der im Schlagergeträller endete

Einen schönen guten Abend meine Lieben,

 

während die anderen ihre Körper vom Schmutz des Tages befreien, nutze ich mal die Zeit für den nächsten Bericht.

Tagesausflug Nummer 1 stand auf dem Programm. Klettern im Kalandpark in Balatonfüzfö mit anschließendem Abendessen in einem kleinen Dorf weit ab vom Tourismus. Alles war gut vorbereitet und geplant. Der Hartmut, also unser Busfahrer kühlte den Bus von 70 Grad auf 22 herunter, damit wir die Fahrt gut überstehen konnten. Schwester Agnes hatte sowohl die Sanitasche gepackt als auch die kleinen Pillen und Kaugummis gegen die Rufe nach einer Tüte. Dschinni hatte die Taschen mit leckerem Kuchen und Äpfeln für den Nachmittag gepackt. Also alles nagyon jó. Dachten wir zumindest. Doch dann ….. die Langbeinigen, bis auf gaaaanz wenige Ausnahmen zogen plötzlich ihre bereits erteilte Einwilligung zur Teilnahme zurück. (Ich muss mich jetzt mal selbst loben, wie gut mir diese Formulierung gelungen ist. Vielleicht sollte ich doch Politiker oder Lehrer werden oder so.) In der normalen Sprache heißt das, sie hatten keinen Bock mehr uff die Anstrengung und wollten lieber nur so abhängen. Aber da hatten sie ihre Rechnung ohne die fönöknö Sigi gemacht. Eine ganz kurze Ansprache beendete die sich anbahnende Revolte. Später habe ich erfahren, dass sie ihnen angeboten hat, die ganze Zeit bei meinem Kumpel Paule auf der Bank zu bleiben und mit ihm gemeinsam die Rucksäcke zu bewachen. Dazu hatten sie noch viel weniger Lust und vielleicht fürchteten sie sich ja auch vor Paules Knoblauchatem beim Quatschen. (Wir hatten gestern nämlich noch Lust auf einen kleinen Mitternachtssnack 😉)

Also kurz und gut, Bis auf ganz wenige selbsterklärte Fußlahme, Höhenängstliche und total Unsportliche waren dann doch 42 Mädchen und Jungen am Start. Auch meine Kumpeline Totti wagte sich erstmals mit auf die Seile.

Ihr hättet alle die wahre Freude gehabt zu sehen, wie konzentriert und mit welchem Ehrgeiz sowohl die ganz Kleinen als auch die Großen bei der Sache waren. Selbst Blasen an den Händen waren kein Grund zur Aufgabe. Und einige der „Aufständischen“ vom Morgen äußerten, tatsächlich Spaß gehabt zu haben.

Nach dem Seilgarten schebten in rasendem Spiet alle noch aus 80 m Höhe über die Kletterbahnen hinweg hinab ins Tal. Schwester Agnes hat es fast geschafft dabei nicht laut quietschend zu schreien. Die Großen hatten dann erst mal genug. Die Jüngsten allerdings waren nicht zu bremsen. Weiter ging es an den Kletterfelsen. Hut ab vor so viel Kondition.

Während der Ganzen Aktion versorgte Dschinni alle mit Essen und der fast älteste Knabe aus Erfurt versorgte die Sportler*innen mit kühlem Nass für die ausgedörrten Kehlen.

Gottlieb rannte ständig zwischen den Stationen als fliegender Nachrichten- und Kinderüberbringer hin und her und Ottilie  machte mit den Kindern, die Pause machten, den Spielplatz unsicher.

Zum Abschluss, bevor es zurück zum Bus ging, sausten wir noch die Sommerbobbahn herunter.

Weiter ging die Fahrt mit unserem Bus nach Csabrendek zum Abendessen. (Unser Lieblingsweinkeller Észterházy ist nämlich leider geschlossen.) Stille zog im Bus ein, viele schliefen erschöpft ein. So waren sie zum Abendessen gut ausgeruht und konnten sich so richtig ihre Bäuche mit ungarischen Spezialitäten wie sonka, sajt, paradisom, szalami, foghagyma…..vollschlagen und mit bodza ihre durstigen Kehlen erfrischen.

Frisch gestärkt traten wir dann die Heimreise an. Die Stimmung im Bus war gefühlt wie am Ballermann, lauter Gesang deutscher Schlager von Helene Fische bis Herrn Petry schallte aus den frischgeölten Kehlen der vor allem großen und mittelgroßen Kinderlein. Naja, über Geschmack lässt es sich ja streiten, Paule gefiel es, Gottlieb und Ottilie wollten lieber Rammstein hören und ich hätte mich über ein wenig Ruhe gefreut. Ich glaube, Schwester Agnes und Totti sangen fröhlich mit.

Über all die Musik verging die Zeit wie nix und schwupp die wupp hatten wir unser Feriendomizil erreicht. Das war einmal rund um den gesamten Balaton. Hartmut bekam einen großen Appklaus und alle waren zufrieden.

Doch damit war der Tag nicht vorbei. Weil alles so gut geklappt hat und es keinen Ärger gab, ging es noch zum spätabendlichen Baden in den Balaton.

Nun liegen alle in ihren Betten und ich bin auch todmüde.

Deshalb verabschiede ich mich für heute mit einem leisen jó észerkat.

 

Euer Otto

PS: Falls ihr euch fragt, was unsere neue Kumpeline Subbi heute gemacht hat….sie war wegen Beinbeschwerden im Ferienlager geblieben und hat mit einem gewissen Schobba geschlemmt. Es geht ihr also gut und ich glaube, sie hat den kinderfreien Tag genossen 😉  

Kommentare   

#2 Alexandra 2021-07-30 19:59
Also mein Sohn brauch sich nicht mehr beschweren über mein musik Geschmack..... ihr hattet dollen spass so sollte es sein lg
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#1 Katrin Riemer 2021-07-30 04:02
Guten Morgen, wiedermal ein wirklich toller Bericht. Ich wünsche euch allen weiterhin ganz viel spass :) schöne Grüße an Helene ;)
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