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Vom Selbstübertreffen, Selbstüberschätzen und anderen Vorkommnissen

Jò estèd liebe Elternteile und Großelternteile und wer heute noch so alles liest!

Eigentlich bin ich heute ziemlich müde und geschafft, aber ich möchte euch ja nicht mit lauter Fragezeichen im Kopf um eure geliebte Nachtruhe bringen. Also, was ich verspreche, das halte ich (im Gegensatz zu so einigen anderen Knaben)

Der Tag fing zumindest für mich und meine Kumpels Kulle, Gottlieb und Pippin super an. Einige Mitreisende haben sich gestern beschwert, dass sie nicht ganz sanft mit Musik geweckt werden, wie das zu Hause immer die liebe Mama macht. Das war unsere Chance. Endlich konnten wir beweisen, was wir so drauf haben. Wir sind schließlich Multitalente!laughing Wir sind also extra zeitig aufgestanden (heute war wegen des Ausflugs schon offizielle Weckzeit früher), um unsere Instrumente zu stimmen und Pippins Stimme mit Leinöl zu schmieren. Und dann, pünktlich um 7.45 Uhr begann unser Konzert für leere Plastikflaschen, Waschschüsseltrommel und extraorbitant gutem Gesang.

Doch wir hätten es wissen müssen. Nur Kulturbanausen! Statt Beifall und Komplimenten gab es Geschrei und Gezeter. Na ja, zumindest waren alle wach.

Beim Frühstück machten einige kleine Jungs aus Berlin eine große Entdeckung. Käpten Iglu wirbelte auf der Terrasse und deckte die Tische ein.  War das eine Freude. Ob es wohl gleich Fischstäbchen gibt? Klar, ich weiß natürlich, dass es sich um den Vater des Restaurantchefs handelte. Gehöre ja praktisch fast zur Familie. Aber ich bin ja gut erzogen und habe ihnen diese Wahrheit einfach mal vorenthalten, um ihre Freude nicht zu stören.

Mit ausreichend Proviant und Flüssigkeit ausgestattet startete unsere erste große Tagesexkursion. Mit zwei Bussen umrundeten wir erst einmal die Hälfte des Balaton, um nach Füzfö zu gelangen.  Ich kann euch sagen, es gibt hier Ortsnamen, die kann ich nicht einmal lesen, geschweige denn aussprechen. Da bin ich richtig froh, dass ich den Ort des weltbesten ungarischen Kletterparks richtig aussprechen und mir auch merken kann. Ausgesprochen heißt er Füssföööö. Meine Eselsbrücke verrate ich euch aber nicht.

Um 11.30 Uhr langten wir also dort an und schlugen unser Quartier im Schatten auf einem Spielplatz auf. Paule bewachte die Klamotten und den leckeren Kuchen und wir konnten ungestört loslegen. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt, eine begann mit dem Hochseilgarten, die andere mit der Sommerrodelbahn. Sigi ist von der vielen Herumrennerei, um alles zu regeln bestimmt 2 cm kleiner geworden. Ich sage nur Abnutzung.

Aber ich sage euch, mit der Entscheidung der ersten Kletter*innen, welchen Kurs sie nehmen wollten, zeigte sich, dass viele ihre wahren kräfte und Fähigkeiten total überschätzt hatten. Von 34 Mädchen und Jungen ließen sich fast die Hälfte mittendrin abseilen. 6 Wagemutige, dazu zählte auch mein Kumpel Kulle, hatten sich für den Profiweg entschieden. Nur zwei, ein langbeiniges Mädchen aus Berlin, was behauptet eine richtige Bergprinzessin zu sein und ein noch langbeinigerer Junge aus Berlin, der immer sehr ruhig und zurückhaltend ist, schafften diesen Meisterpfad tatsächlich. Auch mein Kumpel Kulle schwächelte irgendwann. Nach etwas mehr als der Hälfte verließen ihn seine koordinatorischen Fähigkeiten und er bekam seine großen Quadratlatschen nicht mehr aus den Kletterschlingen.

Irgendwann wurde dann gewechselt, die Kletterer gingen Essen fassen und dann rodeln, die Rodler klettern. Und jetzt kommt schon der erste Ärger des Tages. Pippin und die langbeinige Cousine der Prinzessin wollten auch den Profikurs klettern. Aber da haben die Verantwortlichen der Kletteranlage einen Strich durch gemacht. Weil im ersten Teil so viele schwächelten, trauten sie den anderen auch keine solche Leistung mehr zu. Ist echt blöd. Aber, die Profis der Kletterbahn hatten vermutlich die Nase voll vom Abseilen, konnten sie doch ihre anderen Aufgaben gar nicht mehr wahrnehmen. Die Beiden waren echt super sauer.

Zum Abschluss durften wir dann alle noch eine 80 Meter lange Seilbahn herunterrutschen. Manche Mädchen quietschten dabei wie meine Lieblingsgummiente in der Badewanne Zuhause.

Und schon ging es weiter am Nordufer des Balaton Richtung Westen.  In Szigliget wartete ein Leckeres Abendmahl im Esterhàzi Pince auf uns. Wir hatten alle riesigen Hunger und konnten es kaum erwarten endllich  die leckere Leberwurst, den Schinken und Käse, die Zwiebeln und das Knoblauch und so weiter zu genießen...... Doch wir hatten uns zu früh gefreut. Nicht dass ihr denkt, das Essen wäre schlecht gewesen. Nein, das war spitzenmäßig. AAABER, einige Jungen und Mädchen benahmen sich wie im...... Das möchte ich lieber nicht richtig beschreiben. Es war echt beschämend und auch ziemlich ekelig. Die Verzierher*innen waren total enttäuscht und sauer. Und meine Kumpels und Kumpelinen, eviele andere Mädchen und Jungen und ich natürlich auch. Schade, dass ein so schöner Tag so blöd zu Ende gehen musste.

Auf der Rückfahrt gab es viele schlafende Kinder. Und kein einziges brauchte eine Tüte.

 

Ich bin jetzt auch fix und fertig. Mache mich in mein Bett.

Gute Nacht.

Euer Otto

 

PS: Ottilie und Schwester Agnes waren übrigens clever wie immer. Für unsere nächtlichen Geheimtreffen haben sie ihre Brotbüchsen randvoll mit übrig gebliebenen Schmakazien gefüllt und heimlich mit in den Bus genommen. Sie lagern jetzt im Kühlschrank und werden dort bestimmt nicht sehr lange überleben. 

 

 

Kommentare   

#2 Silvia Celik 2019-07-14 11:57
Hallo ihr Lieben,
Es ist immer wieder schön zu lesen, was ihr alles dort erlebt. Einfach toll, da kann man schon ein bisschen neidisch werden. Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß und nicht ganz so viele Turbulenzen. Ganz liebe Grüße aus Berlin. :P
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#1 Bärbel Kuschfeldt 2019-07-12 11:35
Hallo Otto,
nachdem mein Beitrag gestern irgendwo im All hängen geblieben sein muß, heute ein neuer Versuch. Der Tag gestern war ja mal wieder sehr ereignisreich und spannend. Schade nur für die 2. Gruppe beim Klettern, waren bestimmt einige sehr traurig. Und schade, dass so manch ein Knirps*in sich nicht beim Essen benehmen konnte, muß schon ganz arg gewesen sein, denn so schnell bist du lieber Otto nicht sauer. Ich hoffe die Bande macht es wieder gut .Sind schon auf den nächsten Bericht gespannt. Viel Spaß euch noch . Die Zeit vergeht wie im Flug, ist bald Bergfest :cry:
Liebe Grüße aus Berlin
Oma und Opa Kuschfeldt
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